Dass München bekannt für Leberkäse oder leckere Weißwurst ist, weiß jeder. Für Schnitzelfreunde hat die Stadt an der Isar allerdings sogar ein nach ihr benanntes Schnitzel zu bieten: Das Münchner Schnitzel ist vielleicht nicht ganz so bekannt wie das klassische Wiener Schnitzel, es punktet dafür allerdings mit einem raffinierten Geschmackserlebnis und ist nicht nur in München beliebt.
Die verwendeten Zutaten lassen erahnen, warum es so heißt, denn beim Münchner Schnitzel schmecken Fleischliebhaber eine ganz besondere, deftig-herbe Note heraus und auch die Panade duftet etwas intensiver als bei seinem Wiener Kollegen. Doch woran liegt das?
Das Geheimnis des Münchner Schnitzels ist eine zusätzlich verarbeitete Mischung aus Senf und Meerrettich auf dem Fleisch, sowie eine Panade aus Brezelbröseln. Das Münchner Schnitzel verdankt seinen leckeren Geschmack also zwei kleinen, aber entscheidenden Abwandlungen im Rezept:
Nach dem Plattieren des Schnitzels, jedoch noch vor dem Panieren wird das Fleisch für das Münchner Schnitzel mit einer deftigen Mischung aus Senf und Meerrettich gleichmäßig bestrichen. Für die Panade wird es anschließend vorsichtig in Mehl und danach in verquirltem Ei gewälzt. Anstelle von Paniermehl oder Semmelbröseln wird das Schnitzel Münchner Art jedoch im Anschluss mit Brezelbröseln paniert. Das bekannte Laugengebäck aus München verleiht dem Schnitzelfleisch dadurch eine etwas kräftigere, leicht salzige, Panade, die beim Braten schön kross und gold-braun wird.
Als Fleisch wird für das Münchner Schnitzel meist Kalbsoberschale oder -rücken verwendet. Einige Rezepte verwenden statt Kalb allerdings auch gerne Schweinefleisch. Die Zubereitungsart ist bis auf die Paste aus Senf und Meerrettich sowie der Brezelbrösel-Panade aber sonst identisch mit der von Wiener Schnitzel.
Wer keine Brezeln vom Vortag hat (oder einfach nicht die Zeit, diese zu Brösel zu raspeln), kann sich natürlich auch mit normalem Paniermehl behelfen. Der Senf- und Meerrettichgeschmack wird hierdurch nicht beeinträchtig. Wer mag, kann eine Prise Salz mit in die Panade geben, um den Geschmack des Laugengebäcks zu imitieren.
Unser Schnitzelfazit: Das Münchner Schnitzel punktet geschmacklich mit einer Besonderheit, gegen die ein Wiener Schnitzel für Freunde von deftigem Senf fast schon langweilig wirkt. Von der Art der Zubereitung unterscheidet es sich ansonsten kaum von seinem Wiener Verwandten. Wer Schnitzel und die leichte Schärfe von Senf und Meerrettich liebt, aber noch nie ein Münchner Schnitzel gegessen hat, sollte es also unbedingt mal ausprobieren: Hier geht’s zu einem passenden Schnitzel Rezept!
Übrigens haben noch andere Regionen in Deutschland den Anspruch auf die leckerste Zubereitung von Schnitzel erhoben. Hierzu zählen unter anderem das Hamburger Schnitzel, welches mit Ei serviert wird, oder auch das Holstein-Schnitzel, welches zusätzlich noch mit Lachs, Sardinen und Kapern zum Festschmaus wird.
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